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Vorgaben und nützliches zum Brems- und Anhalteweg

Mit dem Bremswegrechner haben Sie die Möglichkeit, den Anhalteweg vom Erkennen eines Hindernisses bis zum Stillstand des Fahrzeuges zu berechnen.

Schematischer Verlauf eines Anhaltevorgangs

 

Anhalteweg

Der Anhalteweg ist von der Reaktionszeit, dem Bremsschwellenwert und der Bremsverzögerung abhängig. Er setzt sich aus dem Reaktionsweg, dem Ansprechweg, dem Bremsschwellweg und der Bremsspur zusammen.

Reaktionszeit

Ist die Zeit vom Erkennen eines Hindernisses bis zur Betätigung des Bremspedals. Durchschnittlich werden ca. 0,89 Sekunden Reaktionszeit für angemessen gehalten; bei erhöhter Bremsbereitschaft sind es ca. 0,5 Sekunden. Bei einem Fahrer mit 0,8 Promille Alkohol im Blut verdoppelt sich die Reaktionszeit und beträgt bereits 1,6 Sekunden. Auch dynamische, d.h. sich bewegende Ereignisse verunsichern den Fahrer zusätzlich und führen zu einem Anstieg der Reaktionszeit und zu einer Verschlechterung der Reaktionsicherheit.

Ansprechzeit

Die Ansprechzeit ist die technisch bedingte Zeit, vom Berühren des Bremspedals bis zum Beginn des Druckanstieges im hydraulischen System. Die Ansprechzeit endet somit mit dem Anlegen der Bremsbeläge an die Bremsscheibe bzw. Bremstrommel. Diese wird deshalb auch Anlegedauer genannt.

Bremsschwellzeit

Unter der Schwellzeit des Bremssystems wird die Zeit verstanden, die vom Betätigen des Bremspedals bei Beginn des Druckanstieges bis zum Erreichen der vollen Bremskraft der Bremsen vergeht. Sie beträgt im Durchschnitt bei

PKW 0,1 bis 0,3 Sekunden
LKW 0,2 bis 0,4 Sekunden
Last- Sattelzug 0,4 bis 1,0 Sekunden
Motorrad 0,1 bis 0,35 Sekunden

Die Schwellzeit wird beeinflusst durch die Ausführung der Bremsanlage sowie durch die Fußkraft und Fußgeschwindigkeit des Fahrers. Bei einer Notbremsung aus einer Geschwindigkeit von über 100 km/h oder bei kritischen Witterungs- bzw. Fahrbedingungen ist die Annahme einer doppelt so langen Schwellzeit realistisch.

Bremsverzögerung

Dies ist der Wert, mit dem ein Fahrzeug abgebremst wird. Die Verzögerung ist u.a. vom Fahrbahnbelag bzw. der Steigung/Gefälle abhängig. Ein Pkw mit besten Bremsen und Reifen und unter idealen Bedingungen hat eine Bremsverzögerung zwischen 9.0 und 10.5. Die mittleren Bremsverzögerungen sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.

Anhaltswerte für Bremsverzögerung
0,5 m/sec² nasses Glatteis, verschmierte Fahrbahn
1,0 m/sec² Glatteis
1,5 m/sec² trockenes Glatteis, Schneeglätte
2,0 m/sec² Schneeglätte, gestreute Schneeglätte
2,5 m/sec² Schneeglätte gestreut, Schneeketten
3,0 m/sec² Schneeketten
3,5 m/sec² LKW mit Anhänger, leer, auf nasser Fahrbahn
4,0 m/sec² Motorrad (nur Hinterrad) auf trockener Fahrbahn
4,5 m/sec² PKW auf Gras oder Erdboden, LKW (un) beladen auf nasser und Anhänger auf trockener und oder Fahrbahn
5,0 m/sec² LKW mit Anhänger, leer, auf trockener Fahrbahn
5,5 m/sec² PKW auf nasser Fahrbahn
6,0 m/sec² PKW auf nasser, LKW (un) beladen auf trockener Fahrbahn PKW beladen auf trockener
6,5 m/sec² PKW auf feuchter Fahrbahn, Motorrad (nur Vorderradbremse) auf trockener Fahrbahn
7,0 m/sec² PKW auf feuchter Fahrbahn oder trockenen Pflastersteinen
7,5 m/sec² PKW auf trockener Fahrbahn
8,0 m/sec² PKW auf trockener, griffiger Fahrbahn
8,5 m/sec² PKW auf Betonfahrbahn
9,0 m/sec² PKW bei guter, griffiger Fahrbahn
9,5 m/sec² PKW bei besonders guten Bedingungen
10 m/sec² Motorrad (beide Bremsen) auf trockener Fahrbahn

Berechnung des
Brems- und Anhalteweges

Geschwindigkeitsrückrechnung
aus der Bremsspur

Vorgaben und nützliches zum
Brems- und Anhalteweg


Angaben ohne Gewähr